Aussaat Lichtkeimer
Aussaat Lichtkeimer
Als Lichtkeimer bezeichnet man Pflanzen, deren Samen zur Keimung zusätzlich zu den üblichen Keimbedingungen: Wasser, Wärme und Sauerstoff, auch Licht benötigen. Die Steuerung dieses Vorganges erfolgt über Photorezeptoren des Phytochromsystems.
Bei Herstellung des Saatbetts und der Aussaat muss darauf geachtet werden, dass die Erdschicht, welche die Samen (Saatgut) bedeckt höchstens so dick ist wie dieses selbst. Durch Regen oder Gießwasser können die Samen leicht weggespült werden. Im kleinen Maßstab kann das Pflanzgefäß mit einer transparenten Folie bedeckt werden, um ein Austrocknen der Oberfläche zu verhindern.
Die gärtnerischen Samen sind meist relativ klein und bieten dem Keimling nicht genügend Energie um eine dicke Bodenschicht zu durchdringen. Im Gärtnereibetrieb werden Samen von Lichtkeimern meistens der Bestrahlung mit rotem bis infrarotem Licht ausgesetzt. Ohne diese Maßnahme ist die Keimfähigkeit stark vermindert. Durch Stratifikation oder Behandlung des Saatgutes mit Stoffen wie Gibberellinsäure kann die Keimruhe der Pflanzensamen verkürzt werden.
Typische Lichtkeimer sind:
- Roggen (Secale cereale L.)
- Kakteengewächse (Cactaceae)
- Sonnentau (Drosera)
- Wasserschläuche (Utricularia)
- Thymian (Thymus)
- Lein (Linum)
- Basilikum (Ocimum basilicum)
Wikipedia:
Voraussetzungen für Keimung
Die Keimung von Samen ist abhängig von mehreren Bedingungen. Nötig sind immer Wasser,Wärme, Sauerstoff und manchmal auch Licht oder Dunkelheit. Oft benötigen verschiedene Arten von Samen auch verschiedene Keimbedingungen, um sich optimal entfalten zu können (Lichtkeimer, Dunkelkeimer). Vor allem die richtige Temperatur ist wichtig um die Keimruhezu überwinden. Es gibt Samen, die erst nach Frost oder nach Waldbränden keimen können (Stratifikation). Der Samen ist oftmals sehr trocken und muss erst eine große Menge Wasser aufnehmen, damit sein Stoffwechsel starten kann. Für die ersten Wachstumsvorgänge werden die Nährstoffe im Samen, z. B. Öl oder Proteine als Nahrung genutzt. Hydrolasen bauen diese Nährstoffe ab und ermöglichen es dem Embryo, sich durch Wachstum der Sprossachse und der Blätter, zum Licht zu bewegen. Sind diese Stoffe aufgebraucht und das Licht ausreichend, gewinnt er die nötige Energie aus derPhotosynthese.
Typen der Keimung
Je nach Art unterscheidet man zwischen einem epigäischen oder hypogäischen Keimungstyp.
Epigäische Keimung
Bei der epigäischen (epi, gr.: über/auf; gae, gr.: erde) Keimung streckt sich das Hypokotyl. Es bildet sich ein typischer Hypokotylhaken, welcher die Erdoberfläche durchbricht und dadurch die Keimblätter (Kotyledonen) empor hebt. Die Keimblätter sind bis zur Ausbildung der Primärblätter (= erste Folgeblätter) photosynthetisch aktiv und sterben später ab. Beispiele für die epigäische Keimung sind Radieschen, Buche, Rizinus, Kartoffel und Sonnenblume.
Hypogäische Keimung
Bei der hypogäischen (hypo, gr.: unter; gae, gr.: erde) Keimung streckt sich das Epikotyl, so dass die Keimblätter in der Erde verbleiben. Die ersten photosynthetisch aktiven Blätter sind hier die Primärblätter. Beispiele für die hypogäische Keimung sind Erbse,Feuerbohne, Eiche und Dattelpalme.